Es ist nicht genau bekannt, seit wann der Beruf des Coiffeurs existiert. Die Geschichten und Überlieferungen reichen jedoch bis ins antike Ägypten zurück, was ihn zu einem der ältesten Handwerksberufe der Welt macht.
Bereits um 5000 v. Chr. beschäftigten sich die alten ägyptischen Könige mit Haarpflege, und Frisuren spielten eine immer wichtigere Rolle in der Gesellschaft. In den Grabbeigaben fand man diverse kosmetische und medizinische Rezepte für Haarfarben, Haarwachstum und Haarentfernungsmittel. Es mag kaum zu glauben sein, aber auch die ersten Perücken gehen auf diese Zeit zurück. Die Pharaonin Hatschepsut trug sogar einen künstlichen Bart, um ihre Autorität zu unterstreichen. Die Spezialisierung auf Haar- und Bartpflege als Beruf entwickelte sich jedoch erst im antiken Griechenland und Rom.
Im Mittelalter kamen die ersten den heutigen ähnlichen Berufsbezeichnungen, wie die der Barbiere (Barber), auf. Abgeleitet vom französischen Wort „barbe“ für „Bart“, waren sie in den Badehäusern verantwortlich für die Haarpflege der Männer. Heutzutage nehmen sowohl Männer als auch Frauen diese Dienste in Anspruch. Im Vergleich zu unseren deutschsprachigen Nachbarn hat sich in der Schweiz nicht der Begriff „Friseur“, sondern „Coiffeur/Coiffeuse“ vom französischen Wort für „Coiffure“ durchgesetzt.
Das Tätigkeitsgebiet und die Dienstleistungen der Stylisten haben sich stark verändert. Heutzutage sind sie nicht nur Profis im Haareschneiden und -stylen, sondern auch Experten für Umformungen, das Hochstecken von Haaren und Färbetechniken wie Balayage, Ombré oder Highlights. Erfolgreiche Coiffeure beherrschen heute nicht nur das fachliche Handwerk einwandfrei, sondern sind auch mit den neuesten Trends und Techniken der Coiffure vertraut und können ihren Kunden individuelle und trendige Looks verleihen. Hier sind neben Kreativität und Einfühlungsvermögen auch handwerkliches Geschick und entsprechende Fähigkeiten gefragt.
In Bezug auf die Professionalisierung hat sich ebenfalls einiges getan. Es gibt mittlerweile zwei verschiedene Ausbildungsgänge, die Schulabgänger auf ihrem Weg zum Beruf des Coiffeurs begleiten. Dies sind die Lehre als Coiffeur EFZ mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis sowie das verkürzte eidgenössische Berufsattest als Coiffeur EBA. Um sicherzustellen, dass auch zukünftige Anliegen von Öffentlichkeit und Politik wahrgenommen werden, organisieren sich die Coiffeur-Salons in den Verbänden CoiffureSuisse und der Swiss Hair Group.
Ist der Job als Coiffeur monoton und langweilig? Weit gefehlt. Neben einer fundierten Coiffeur-Ausbildung ist es wichtig, sich ständig weiterzubilden. Moderne Stylisten sind immer auf dem neuesten Stand bezüglich Beauty-Trends und modernen Frisuren. Mit ihren geschickten Händen und ihrem Gespür für Ästhetik schenken sie den Kunden nicht nur ein neues Aussehen, sondern auch neues Selbstbewusstsein. Besonders heute, wo Kunden den Coiffeur-Besuch zunehmend als Erlebnis statt als Pflichttermin betrachten.
Für angehende Coiffeure eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten, sich in diesem Berufsfeld zu etablieren. Sie arbeiten heute nicht mehr nur am Stuhl in einem Coiffeur-Salon, sondern auch in anderen Branchen und Bereichen wie Film, Theater und Mode. Es handelt sich um einen vielfältigen Beruf, in dem sie mit Kosmetikern, Stylisten und Makeup-Künstlern zusammenarbeiten und neue Gesamtkonzepte entwickeln.
Natürlich ist der Fachkräftemangel auch an der Coiffeur-Branche nicht spurlos vorübergegangen. Was sich zunächst negativ anhört, birgt jedoch ungeahntes Potenzial und neue Möglichkeiten. Wo früher Festanstellungen dominierten, gibt es heute zunehmend auch Teilzeitstellen oder flexible Arbeitszeitmodelle wie die Vier-Stunden-Woche. Dies macht den Beruf nicht nur für bestehende Arbeitnehmer attraktiver, sondern spricht auch junge Schulabgänger der Generation Z (Gen Z) an und trifft den heutigen Zeitgeist, Beruf und Familie zu vereinen.
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